16. Oktober 2023
“Du merkst schon selber, dass das ein Widerspruch in sich ist, oder?”, wollte ich mein Gegenüber eigentlich fragen.
Als Mann über die eigenen Gefühle zu reden ist aus meiner Sicht damals nicht nur ein Kunststück sondern schlichtweg sinnlos und unnötig gewesen.
“Lass uns sachlich bleiben” war die Devise. Wozu alles unnötig verkomplizieren.
Abgesehen davon beschränkte sich mein Wortschatz, um über Gefühle reden zu können, auf “gut”, “passt schon”, “gerade ein bisserl stressig” und “Fuck, es geht drunter und drüber”.
Mit Gefühlen und deren Beschreibung hatte das allerdings wenig zu tun. Gefühle spürte ich nur unscharf und konnte noch unklarer sagen, was in mir gerade vor sich ging.
War ja auch gar nicht notwendig, oder?
Welchen Vorteil hat es aber, eigene Gefühle spüren und zuordnen zu können, über die eigene Gefühlswelt Bescheid zu wissen und schlussendlich auch darüber reden zu können?
Aus eigener Erfahrung sage ich ganz bewusst: du merkst den Vorteil überall.
Bessere Entscheidungen treffen, zielgerichtetes Vorankommen, bessere Stressbewältigung, bessere Konfliktlösungen, effektivere Kommunikation, bessere Beziehungen, tieferes Vertrauen, bessere emotionale Intelligenz und damit verbunden besseres Führungsverhalten, besseres Vorankommen, …
Die Liste ist nahezu unendlich. Was aus meiner Sicht jedoch ganz entscheidend für mich ist:
Klares Verständnis darüber, wohin ich möchte, was ich erreichen will.
Mit den Wogen des Lebens gut mitgehen zu können - das auf und ab als Teil des Ganzen zu verstehen und unangenehme Emotionen leichter gehen lassen zu können.
Tiefe Zufriedenheit, weil ich meine emotionalen Bedürfnisse selbst in mir drinnen erfüllen kann.
Sich über diese Gefühle auch unterhalten zu können - dem, was ich fühle, auch Worte zu verleihen - trägt unmittelbar dazu bei, es mit gestalten zu können.
Wann immer du dazu bereit bist - lass uns über Gefühle reden.
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Ja, gleich jetzt